Nachdem in den letzten Wochen überblicksartig die griechische Münzprägung Athens präsentiert wurde, werden die kommenden Wochen die Prägung von Ägina behandeln.
Um 555/550 v. Chr. tauchten auf der Insel Ägina die ersten Münzen auf, ungefähr zur gleichen Zeit wie auch in Athen. Diese haben ebenfalls ein markantes Zeichen auf dem Avers, welches sich konstant durch die Prägephasen zieht: eine Schildkröte. Auf dem Revers befindet sich stehts ein quadratum incusum. Die Änderungen dieser Merkmale betreffen meist nur stilistische Entwicklungen.
Zu Beginn der äginetischen Prägung von 555/550-470 v. Chr. wird die Schildkröte mit einem glatten Panzer dargestellt, in dessen Mitte fünf Punkte liegen. Im Gegensatz zu einigen der späteren Typen handelt es sich noch um eine Meeresschildkröte, genauer genommen eine Karettschildkröte, wie sich durch Anzeichen auf einem späteren Typus erkennen lässt. Diese Spezies ist auch heute noch im Mittelmeerraum verbreitet, wenn auch gefährdet. Das quadratum incusum auf dem Revers ist mehrfach und unregelmäßig unterteilt.
Nomos, Auktion 17 (2018), Los 135. (Zuschlag: 77.500 CHF).