Kaiser Nero, der auf Claudius im Jahr 54 n. Chr. folgte, trägt in vielen Bereichen ein schlechtes Image. Ihm wird vorgeworfen, Rom in Brand gesetzt zu haben und die Christen dafür verantwortlich gemacht zu habe und auf den Trümmern seinen extravaganten Palast – die Domus Aurea – gebaut zu haben. Auch der Silberanteil der Denare sank zu seiner Regierungszeit stark. Dies sind nur einige Vorwürfe, mit denen sich Nero konfrontiert sieht, auch wenn manche Vorwürfe einer genaueren Betrachtung nicht standhalten.
Eine scheinbare positive Entwicklung während Neros Herrschaft lässt sich auf Münzen erahnen, die den Janustempel mit geschlossenen Toren zeigen. Dies war ein Zeichen dafür, dass an allen Grenzen des Reiches Frieden hergestellt worden war, in diesem Fall nach dem Ende des Armenienfeldzuges und der Einsetzung des Tiridates.
Vor Nero sollen die Tore nur wenige Male geschlossen worden sein: erstmals unter König Numa nach dem Ende des ersten punischen Krieges, sowie unter Augustus nach der Seeschlacht bei Actium. Eine Schließung der Tore unter Tiberius wird zwar von Ovid erwähnt, kann jedoch nicht genauer bestätigt werden.
Numismatica Ars Classica NAC AG, Auktion 54 (2010), Los 345. (Zuschlag: 55.000 CHF)