Objekte, die als Rechenpfennige oder „Raitpfennige“ bezeichnet werden, sind keine Zahlungsmittel, wie es Münzen waren. Es handelte sich hierbei um Jetons, die als Hilfsmittel zum Rechnen auf Rechenbrettern verwendet wurden. Die Rechnungen basierten dabei noch meist auf dem römischen Zahlsystem: I=1, V=5, X=10, L=50… Für eine Addition bestimmter Beträge wurden in einer linken und rechten Spalte die jeweiligen Beträge aufgelegt.
Als Beispiel die Zahl 78 wird mit einem Rechenpfennig auf der linken Reihe L (50) gelegt, zwei auf die Reihe X (10) einer auf die Reihe V (5) und drei auf die Reihe I (1), wodurch sich die Zahl aufgeteilt in mehrere Teilbeträge ergibt. In der rechten Reihe wird der zu addierende Betrag in gleicher Weise aufgelegt. Wenn man die Reihen dann von unten nach oben zusammenlegt und sich in einer Reihe der Betrag der nächsthöheren Stufe ergab, wurde diese zusammengefasst. So ergibt sich aus 8 Rechenpfennigen auf der Reihe I (1), ein Stück auf der Reihe V (5) und drei bleiben auf der Reihe I (1). Nach diesem Schema wird etwa die Addition vollzogen.
Die Methodik hinter diesen Schritten erinnert sehr an einen Abakus und auch wenn hier nur die Addition als Beispiel für die Verwendung der Rechenpfennige vorgestellt wurde, so konnte man – mit einem anderen System – auch komplexere Rechnungen wie Subtraktion, Multiplikation oder Division lösen.
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Hamburger Geldgeschichte 
