Das Münzsystem, nach dem in Alexandria für die Diözese Aegyptus seit den 520er Jahren geprägt worden war, unterschied sich mit einer hexadischen Nominalienstruktur (Nummienwerte zu 12, 6, 3, exzeptionell auch 1) deutlich von den sonstigen, reichsweiten Verhältnissen und war möglicherweise auf ein von diesen abweichendes Gold:Kupfer-Verhältnis abgestimmt.
Wie es scheint, erfuhr die Prägetätigkeit in Alexandria gegen Ende des 6. Jahrhunderts eine Unterbrechung und ruhte unter Kaiser Phocas (602/08), von dem keine Originale bekannt sind1. Ihre Kapazität war immer geringer gewesen als der Bedarf an Kleingeld in Ägypten, weshalb der lokale Geldverkehr stark mit imitativen Ersatzmünzen („Hacienda Tokens“) durchsetzt war, darunter auch Nachgüsse von Zwölfern aus geschrumpften Modeln2. Erst zur Zeit der Heraclius- Revolte wurden 609/10 wieder reguläre Münzen geprägt, und zwar für den Bedarf der Truppen, bezeichnenderweise normale Folles und Halfolles, sowie auch Solidi3.
Zur Münzprägung des frühbyzantinischen Reiches - 7.Teil: Kaiser Heraclius I., Die Kupferprägung in Alexandria…