Zu den größten Raritäten der attischen Prägung gehören zweifelsfrei die Goldmünzen der Jahre 407-404 v. Chr., die nicht nur historisch sehr interessant einzubetten sind, sondern auch die genaue Herkunft des Goldes ist bekannt.
Als Athen während dem peloponnesischen Krieg von Sparta belagert wurde, war die Stadt von den Silberminen in Laurion abgeschnitten. Ohne Zufuhr von neuem Silber konnte man die Kriegsausgaben kaum stemmen und es kam zu einem Mangel an Geld. In der Not wurden nun Goldmünzen im Gewicht einer Didrachme geprägt. Noch stärker als die bisherigen silbernen Tetradrachmen waren diese Goldmünzen vor allem für den Handel nach außen gedacht. Für den lokalen Gebrauch wurden außerdem noch subaerate Münzen geprägt.
Die Herkunft des Goldes ist in diesem Fall durch schriftliche Quellen außerordentlich gut belegt. Das Metall wurde von den goldenen Statuen der Nike auf der Akropolis abgenommen. Sieben von acht Statuen soll man das Gold entfernt haben, jede davon trug abnehmbare Goldplatten mit einem Gewicht von zwei Talenten. Zusammen mit wenigen anderen Goldreserven ließen sich daraus etwa 100.000 Gold-Drachmen prägen. Von diesen sind jedoch nur sehr wenige mehr erhalten, da sie in fremde Gebiete abgeflossen sind und dort wohl eingeschmolzen wurden.
Numismatica Ars Classica, Auktion 77 (2014), Los 46. (Zuschlag: 475.000 CHF)