Autor: Lina Zhou & Martin Wolfgang Trott
Chinas Häftlinge im Strudel der Hungersnot
In den 50er und Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts initiierte Mao Zedong gegen Kritiker seiner politischen Denkrichtung, aber auch gegen Grundbesitzer und Menschen, die Funktionäre der Kommunistischen Partei kritisiert hatten, eine großangelegte Kampagne, die zur Folge hatte, daß tausende Intellektuelle in Gefängnisse gesperrt und in Lager verbannt wurden. Dort sollten sie durch körperlich harte Arbeit diszipliniert werden. Viele der Arbeitslager und Haftanstalten waren auf so viele Neuzugänge nicht vorbereitet, so daß ein Großteil der Gefangenen ums Überleben kämpfen mußte.
Zusätzlich verschlechterte sich im Land die Wirtschaftslage, worauf die Regierung Ende der 1950er Jahre die Unter stützung von Lebensmitteln für Inhaftierte drastisch kürzte oder sogar gänzlich einstellte. Gefangene, die in der Einöde von Wüstenund Steppengebieten verbannt waren, mußten sich selbst ernähren, was mit den kargen Böden kaum zu bewerkstelligen war. Viele waren vor Erschöpfung völlig ausgezehrt und aßen alles was sie finden konnten: Gras, Blätter, Würmer, selbst das Fleisch von gestorbenen Mitinsassen wurde verzehrt. Unter der Aufsicht von Gefängniswärtern schufteten sich Zehntausende zu Tode.
Chinas Häftlinge im Strudel der Hungersnot…