Autor: Martin Wolfgang Trott
Deutsche Prägequalität für das chinesische Kaiserreich (Teil 4)
Wie in den vorangegangenen Teilen schon berichtet, gab es einen deutschen Meistergraveur, der für das Kaiserreich China Münzprägestempel herstellte. Diese wurden, zusammen mit den Prägemaschinen, von chinesischen Vertretern des Kaiserreichs gekauft, um damit Silber und Buntmetallmünzen zu prägen. Die Chinesen waren Meister im Herstellen von gegossenen Münzen und konnten hervorragend Steine, Marmor und Jade bearbeiten, hatten jedoch nicht genügend Fachleute, um gehärtete Metallstempel für das Prägen von Münzen herzustellen. Demzufolge sahen sich die Chinesen in Europa um, um nach geeigneten Maschinen und Fachleuten zu suchen. Der ausgewählte Maschinenlieferant war L. Schuler, Göppingen, der im Erstauftrag den Graveurmeister Otto Beh mit der Werkzeugherstellung beauftragte.
Zu seinem 80. Geburtstag bekam Otto Beh von seinem Freund Heinrich Körner (Medailleur aus Esslingen) eine Bronzebüste von sich selbst geschenkt, diese ist bis heute erhalten geblieben (siehe Abb. 1). Otto Beh stellte in den Jahren 1897 bis 1899 etwa 250 bis 300 Münzstempel her, von denen ein kleiner Teil erhalten geblieben ist. Aus alten Beständen sind noch Buchstabenpunzen und ein paar Probeprägungen auf Karton erhalten.
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