Autor: Adelheid Hahn-Zelleke & Wolfgang Hahn
Die Münzen der baierischen Kurfürsten 1623-1806 (Teil 8a)
Tod Joseph Ferdinands schwenkte Max Emanuel jedoch in dem kurze Zeit später ausbrechenden spanischen Erbfolgekrieg auf die französische Seite über. Ludwig XIV. versprach ihm die Schaffung eines süddeutschen Königtums, wofür die neue preußische Königswürde des Brandenburger Kurfürsten (18. Januar 1701) den Präzedenzfall geliefert hatte. Zur Aufstellung einer größeren Armee erhielt Max Emanuel vom französischen König Subsidien, die sich bis auf 25.000 Taler monatlich steigerten. Am 30. September 1702 war der Reichskrieg gegen Frankreich erklärt worden und im Februar 1703 eröffnete der Kurfürst den Feldzug in Süddeutschland, in dessen Verlauf er mehrere Reichsstädte, wie Regensburg, Ulm und Augsburg besetzte. Jedoch verlief die Entscheidungsschlacht bei Höchstadt (13. August 1704) unglücklich, worauf der Kurfürst aus Baiern nach Brüssel floh und die folgenden zehn Jahre im Exil verbrachte.
Die Regentschaft in Baiern hatte er seiner zweiten Gemahlin, Theresia Kunigunde, übertragen (17. August 1704); sie kapitulierte am 7. November 1704. Baiern kam unter kaiserliche Administration, aber das Rentamt München wurde der Kurfürstin zu Anfang vorerst überlassen, so daß die Münchner Münzstätte noch 1705 mit dem Bildnis Max Emanuels prägen konnte. Nach dem Tode Kaiser Leopold I. wurde am 16. Mai 1705 auch die baierische Hauptstadt besetzt.
Die Münzen der baierischen Kurfürsten 1623-1806 (Teil 8a)…