Autor: Horst-Dieter Müller
Die Münzen der Landgrafschaft Hessen Kassel 1567-1803 (Teil 2)
Die Münzen der Landgrafschaft Hessen Kassel 1567 – 1803 (Teil 2) Landgraf Moritz „der Gelehrte“ 1592 – 1627 Wilhelm IV von Hessen Kassel hatte mit seiner Ehefrau Sabine von Württemberg 9 Töchter und 2 Söhne; das Säuglingsalter überlebten nur 3 Töchter und der 1572 geborene Moritz. Er galt als hoch begabt und sehr gebildet (7 Sprachen, Architektur, er dichtete, musizierte und komponierte). Auf der Gegenseite sehen die Historiker heute bei ihm eher einen ausgeprägten Hochmut und Starrköpfigkeit. Unter dem Einfluss seiner 2. Gemahlin Juliane aus dem Hause Nassau-Dillenburg (seit 1603) trat er zum cavinistischen Glauben über und setzte diese Glaubensrichtung in seinem Land durch. 1604 starb Landgraf Ludwig IV von Hessen Marburg (Regent von Oberhessen, 1/4 aus der Teilung von 1567) kinderlos.
Er vererbte ihm sein Land, allerdings unter der Voraussetzung, dass in diesem Gebiet der lutherische Glaube Bestand haben sollte. Als Moritz dies ignorierte und calvinistische Pfarrer und Lehrer einsetzte, beanspruchte Hessen Darmstadt das Erbe für sich. Daraus entstanden Querelen, die zu dem erbitterten hessischen „Bruderkrieg“ führten, der auch von seinem Sohn und Enkel weiter geführt wurde und über den gesamten 30-jährigen Krieg andauerte. Als Moritz 1623 Oberhessen an Hessen Darmstadt abtreten musste, resignierte er, machte seinen Sohn Wilhelm V zum Statthalter und trat 1627 ab. Er starb 1632 unter der Regentschaft Wilhelms V; seine Sterbemünzen sind hier eingereiht im Gegensatz zu Hoffmeister und Schütz.
Die Münzen der Landgrafschaft Hessen Kassel 1567-1803 (Teil 2)…