Autor: Horst-Dieter Müller
Die Münzen der Landgrafschaft Hessen Kassel 1567-1803 (Teil 20)
Typenkatalog der Münzen der Landgrafschaft Hessen-Kassel 1567 – 1803 (Teil 20) FRIEDRICH II. 1760 – 1785 Taler, Halb- und Vierteltaler Diese Benennung „Reichstaler“ ist sachlich gesehen falsch, denn erstens gab es zu dieser Zeit den Reichstaler, der in seiner ursprünglichen Bedeutung mit dem vom Kaiser (zuletzt 1566) bestimmten Gewicht bzw. Feinsilbergehalt, schon lange nicht mehr und zweitens hatte er auch nicht das Gewicht des von Preußen unter Münzmeister Graumann 1752 geschaffenen Reichstaler. Dennoch wird er im Münzhandel immer wieder „Taler preußisch“ genannt. Tatsächlich ist er ein Hessen-Kasseler Eigenprodukt, also eine landesspezifische Münze, deren Teilstücke auch treffend als „LANDMUNZ“ bezeichnet sind. Entstanden ist dieser Taler aus dem Rechnungswesen der „ediktmäßigen Kasseler Währung“. Deren Hauptmünze war seit dem 16 Jh. der Albus („Hessenalbus“).
Dieser galt in seinem ursprünglichen Wert 1/32 des kaiserlichen Reichstalers. Im Laufe der Jahre wurde der Albus immer sparsamer – aus immer weniger Silber – hergestellt, blieb aber mit dem Wert von 1/32 immer noch im Rechnungswesen der „ediktmäßige Kasseler Währung“ haften, obwohl es einen dazu passenden Taler gar nicht gab. Nun wurde er erstmals auch geprägt. Den Grund dazu lieferte der 1763 in der neuen kaiserlichen Währung in Hessen Kassel eingeführte Konventionstaler (siehe Teil 19 # 11-14).
Die Münzen der Landgrafschaft Hessen Kassel 1567-1803 (Teil 20)…