Autor: Horst-Dieter Müller
Die Münzen der Landgrafschaft Hessen Marburg 1567-1604 (Teil 1)
Typenkatalog des zweitgrößten hessischen Teilstaats nach der Teilung von 1567 durch Landgraf Philipp I. Geschichte Die Gründung von Hessen Marburg war das Ergebnis der testamentarischen Teilung Hessens nach dem Tod von Landgraf Philipp 1567 (siehe Hessen vor der Teilung). Sein 2. Sohn Ludwig erbte Oberhessen (die Landschaft mit dem Vogelsberg), etwa 1/4 des Landes. Es lag südlich von Niederhessen, das seinem älteren Bruder Wilhelm zuerkannt worden war, und nördlich der Kleinstaaten Hanau-Münzenberg (Wetterau) und Isenburg, sowie der Reichstädte Friedberg und Frankfurt. Westlich lagen die oranien-nassauische Länder und östlich die kirchlichen Staaten Hersfeld und Fulda. Die Festungsstadt Marburg an der Lahn mit der von Philipp gegründeten Universität wurde die landgräfliche Residenz. Als Ludwig ohne erbberechtigte Kinder 1604 starb, überschrieb er sein Land an Hessen Kassel, in der Absicht, die Hessischen Landesteile wieder zusammenzuführen.
Aber der dortige Landgraf Moritz hielt sich nicht in die Erbbedingungen, nämlich die lutherisch protestantische Religion des Landes beizubehalten. Daraus entstand zwischen Kassel und Darmstadt nicht nur ein familiärer Erbstreit, sondern ein innerhessische Bürgerkrieg, der als „hessischer Bruderkrieg“ erst 1648 endete. Die Überlagerung dieser Auseinadersetzung durch den 30-jährigen Krieges trug dazu bei, dass Hessen noch mehr litt als andere deutsche Landesteile und am Ende nahezu vollständig ausgeblutet und verwüstet war. Im Westfälischen Frieden wurden vom Marburger Erbe der nördliche Teil mit Marburg und Ziegenhain an Hessen Kassel zugesprochen und das südliche Oberhessen mit Gießen und Nidda, sowie das hessische Hinterland mit Biedenkopf und den Bergbaugruben von Gladenbach und Itter an Hessen Darmstadt.
Die Münzen der Landgrafschaft Hessen Marburg 1567-1604 (Teil 1)…