Autor: Dr. Manfred Miller
Die Münzen und Medaillen der Geistlichkeit (Teil 8)
Deutschland, Österreich und Schweiz sowie angrenzende Gebiete · Teil 8 Disentis, Abtei Das Kloster Disentis ist eine Abtei der Schweizerischen Benediktinerkongregation in Disentis im Kanton Graubünden. Sie trägt den Namen des heiligen Martin und präsentiert sich heute im Zustand des späten 17. Jahrhunderts. 765 wird das Kloster im Testament des Churer Bi schofs Tello zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 940 zerstörten Sarazenen das Kloster. Als Hüterin des Lukmanierpasses wurde Disentis für die kaiserlichen Interessen in Italien be deutsam. Otto I. und Friedrich I. Barbarossa begingen diesen Weg in den Süden.
In dieser Zeit entstand der Klosterstaat, der eine Größe von 720 km² erreichte. Während des Zweiten Koalitionskrieges im Frühjahr 1799 plünderten französische Truppen das Kloster. Am 1. Mai 1799 kam es zu einem Aufstand der Einheimischen gegen die französische Armee. Als Re aktion wurden am 6. Mai Abtei und Dorf in Brand gesteckt. Nachdem die Abtei bereits ihre veltlinischen Besitzungen (Tal der Adda) verloren hatte, blieben ihr nur „Schutt und Schulden“. Der Wie deraufbau ging nur langsam voran und wurde durch einen erneuten Brand 1846 be troffen. Der Kanton Graubünden stellte das verarmte Kloster unter Staatskontrolle und machte prak tisch die Aufnahme von Novizen unmöglich.
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