Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Die Münzprägung im Österreichischen Reichskreis unter Kaiser Leopold I. (1657/8-1705) Teil 4
Vorbemerkung zu den Dukatenmultipla: für die größeren Stücke (ab 4 Dukaten aufwärts) wurden gewöhnlich die selben Stempel verwendet wie für Halbtaler und Taler. Im Durchmesser gab es Unterschiede zwischen den Münzstätten: in Wien wurde der Halbtaler ab 1659 auf 33mm verringert, der Taler blieb um die 43mm konstant; in Graz hatten die Halbtaler bis 1667 eine Breite von 33mm, 1669-78 von 42/40mm, d.h. wie zuvor die Taler, die 1671-88 auf breitem Schrötling zu 48mm geprägt wurden; ab 1680 wurden die Halbtaler auf 38mm reduziert, die Taler ab 1690 auf 44mm (so in St.Veit durchgängig).
Diese Schwankungen haben in der Literatur gelegentlich zu irreführende Angaben geführt, aus welchen Stempeln die Goldmultipla kamen. In einigen Fällen scheint es, als wären diese Stempel überhaupt nur in der Goldprägung zum Einsatz gekommen, nämlich dann, wenn die Ausgabe der sog. groben (=vollwertigen) Silbermünzen wenig opportun war; die entsprechenden Positionen sind allemal beim Silber vorgesehen (wenn so noch nicht belegbar, stehen die Katalognummern in Klammern).
Die Münzprägung im Österreichischen Reichskreis unter Kaiser Leopold I. (1657/8-1705) Teil 4…