Autor: Heinrich Kettler
Ein Dresdener Münzmeister als Kritiker des Kippergeldes
Sachsen war schon seit Ausgang des Mittelalters silberreich und betrieb eine umfangreiche Prägetätigkeit. Der stets in Geldnöten steckende Staat sah zur Kipperzeit die Möglichkeit, seine Finanzen auf Kosten der Bevölkerung zu sanieren und so wurde von allen deutschen Staaten die an Stückzahlen größte Menge an Kippermünzen produziert.
Das konnte in diesem Umfang nur erfolgen, weil in Kursachsen das gute Silbergeld nach dem Reichsfuß mit dem höchsten Aufgeld angekauft und zu weit unterwertigem Landmünzgeld wieder ausgemünzt wurde. Der Münzmeister Heinrich von Rehnen erkannte, daß letztlich nicht nur das gemeine Volk, sondern das gesamte Staatswesen unter der Geldverschlechterung zu leiden hatte. Der Münzmeister mußte in Dresden das minderwertige Geld (Abb. 1) herstellen, obwohl er heftig dagegen opponierte. Niemand durfte diese Geldstücke beanstanden, denn sie behaupteten nicht Taler oder deren Teilstücke zu sein, sondern, wie ihre Wertangabe sagte, nur 8-, 10-, 20-, 30-, 40- oder 60-Groschen- Stücke, also Landmünze, die nicht unter dem Reichsgesetz stand.
Ein Dresdener Münzmeister als Kritiker des Kippergeldes…