Autor: Martin Wolfgang Trott
Fehlinterpretierte Münzen Chinas
Immer wieder kommt es vor, daß in Verkaufskatalogen Münzen angeboten werden, die fehlerhaft beschrieben sind. Solche Fehlinterpretationen entstehen meistens nicht, um den Käufer zu täuschen, sondern aus Unkenntnis, die oftmals auf eine oberflächliche Betrachtung der Münzdetails zurückzuführen ist. Die Qidan werden bereits im 5. Jahrhundert als Reitervolk in der heutigen Mandschurei erwähnt. Bis heute weiß man nicht genau, welche Sprache sie benutzten. Der Gründer des Qidan-Staates war Apaoki, kurz nach 900 wurde er zum Herrscher und obersten Stammesführer. Seit 916 legte er sich, nach chinesischem Vorbild, eine Regierungsdevise zu. Ab dem Jahr 938 führte sein Reich den Namen Liao, der als Liao-Dynastie (Liáocháo) und zwar nach dem gleichnamigen Fluß in diesem Gebiet, in die Geschichte Chinas einging.
Obwohl das Völkergemisch in der Liao-Dynastie sich von dem chinesischen Kaiserreich inspirieren ließ, waren sie erbitterte Feinde. Sie haben das chinesische Volk bewundert, Teile ihrer Lebensart kopiert, aber sie haben die Chinesen auch beneidet, was sie immer wieder zu Raubzügen animierte. Die Verwaltung der Liao-Dynastie weist eine Mischung steppennomadischer und stammesaristokratischer Züge, mit Elementen des chinesischen Beamtenstaats auf. Selbst die Münzen mit dem Viereckloch und ihren 4 Schriftzeichen hatten ihre Vorbilder in der chinesischen Geldgeschichte.
Fehlinterpretierte Münzen Chinas…