Bedenkt man, dass Papier traditionell aus Zellulose von Holz hergestellt wird, könnte man theoretisch sagen, dass das meiste alte Papiergeld aus Holz besteht. Wenn es aber durch das Notgeld deutlich mehr Freiheiten bei der Geldproduktion gibt, kann man schon auf den Gedanken kommen, Geld aus 100% Holz herzustellen. Die Gemeinde Hadersfeld im Wienerwald sticht durch dieses Merkmal aus der Masse an österreichischem Notgeld heraus. Aus Sperrholzplatten produzierte die Fabrik Ungar-Holz in Klosterneuburg Notgeld„Scheine“ für die Gemeinde Hadersfeld. Gezeigt werden auf den Scheinen regionale Tiere wie zwei Feldhasen (10 Heller), ein Reh (20 Heller) oder ein Hirsch (50 Heller).
Dass diese Scheine besonders die Aufmerksamkeit von Sammlern an sich zogen, war sicherlich geplant. Man erwartete auch nicht, dass diese Scheine tatsächlich als Zahlungsmittel verwendet wurden, sodass man auf manche dieser Scheine die Erklärung schrieb: „Nur für Sammler. Wird nicht eingelöst.“, wohingegen bei manchen Scheinen eine Einlösung möglich war.
Auktionshaus Christoph Gärtner, Auktion 38 (2017), Los 4098.