Autor: Armin Haug
Hüllenloser Diskobol von Myron – kein WM-Start in Doha (2019)
Es war um das Jahr 404 vor Christus: Olympische Spiele im schwül-heißen Alpheiostal. Er stand, der gestählte Körper ölglänzend, auf einem kleinen Erdhügel – genannt „Balbis“. Wie sein Gott ihn schuf. [Anm.: Auch heute noch salben sich ja vor allem die Schwerathleten, aber auch Läufer und Springer, Schwimmer und Radfahrer, vor ihren Wettkämpfen ein]. Alle Muskeln und Sehnen angespannt, holte unser Athlet weit aus und schleuderte einen mehrpfündigen, ziselierten Wurfstein, den „discos“, um die 25 Meter weit: „Diskoboles“, der Diskuswerfer der Griechen (Abb. 1: Griechenland, 2 Euro).
Mit Jubel belohnten die auf den Rängen versammelten Männer die Leistung des hüllenlosen Siegerkranz-Kandidaten. Frauen? Diese waren, jedenfalls die verheirateten, im olympischen Hellas auch als Zuschauerinnen nicht erwünscht. Im Pentathlon, dem aus Diskus- und Speerwurf, Stadionlauf, Weitsprung und Ringkampf bestehenden Fünfkampf, war der Diskuswurf 708 v. Chr. bei den 18. Olympischen Spielen des Altertums eingeführt worden.
Hüllenloser Diskobol von Myron – kein WM-Start in Doha (2019)…