Dass wissenschaftliche oder museale Münzsammlungen zum Ziel von Diebstählen werden, kommt leider nicht selten vor. Besonders noch vor der Digitalisierung war die Nachverfolgung von gestohlenen Münzen auf dem Schwarzmarkt schwierig oder fast unmöglich.
Der Pariser Münzraub von 1831 zählt zu den bekanntesten dieser Diebstähle. Auch wenn die Originale wohl in den Schmelzofen kamen, sind durch die Arbeit von Theodore Edme Mionett ein großer Teil der Münzen noch weiter belegbar. Ab 1796 fertigte Mionett Schwefelpasten als Repliken der Sammlung des Pariser Cabinet des Médailles an. Ein Teil dieser Repliken kam zu einem unbestimmten Zeitpunkt an das Berliner Münzkabinett, wo sie sich auch heute noch befinden.
Karsten Dahmen widmet diesen Schwefelpasten in memoriam Heinrich Dressel einen Beitrag in der Numismatischen Zeitschrift, in dem 28 solcher Pasten in Berlin aufgelistet werden.
Abbildung: Münzabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Objektnummer 18271401.
Karsten Dahmen, Lange verloren und doch noch da… Der Pariser Münzraub von 1831 und Mionetts Schwefelpasten in Berlin, Numismatische Zeitschrift, 126. Band, 2020, S. 333-351.