Nach der Kaiserproklamation am 18. Januar 1871 in Versailles und der ersten Reichstagswahl am 3. März 1871 wurde im Beisein von Kaiser Wilhelm I. im Weißen Saal des Berliner Stadtschlosses am Dienstag, dem 21. März 1871, um 13.00 Uhr die erste Sitzung des Deutschen Reichstages eröffnet. Obwohl Könige und Fürsten die Regenten im Reich waren, so steht das Kaiserreich auch für die ersten demokratischen Reformen und staatliche Fürsorge. Auch die parlamentarischen Wurzeln Deutschlands liegen in dieser Zeit. Kaiser Wilhelm I. übte sein Amt bis zu seinem Tod im März 1888 aus. Ihm folgte sein Sohn Friedrich, der nach lediglich 99 Tagen Regentschaft starb, auf den Thron.
Mit Wilhelm II. wurde am 15. Juni 1888 der dritte Kaiser des sogenannten Dreikaiserjahres zum Staatsoberhaupt. Als am 11. November 1918 nach vier langen Jahren der Erste Weltkrieg endete, waren das Kaiserreich und Wilhelms Herrschaft Geschichte. Bereits zwei Tage zuvor hatte der Politiker Philipp Scheidemann die Deutsche Republik ausgerufen. Kaiser Wilhelm II. ging in die Niederlande ins Exil und aus dem Kaiserreich erwuchs die Weimarer Republik.
Das Deutsche Kaiserreich…