Unser Leser Richard P. aus dem Vogtland schreibt: „In den letzten Jahrzehnten häufen sich die Annoncen (auch in seriösen numismatischen Zeitschriften!), die zum Erwerb fragwürdiger Münzen’ in fulminater Gestaltung (farbig bedruckt, ausgefallene Formen und Größen, mit Swarovski-Steinen o. ä. verziert – ich schicke Bilder mit) Sammler animieren sollen. Oftmals sind die Ausgabeländer seit längerer Zeit schon Bürgerkriegsgebiete (Somalia oder Afghanistan) bzw. kaum besiedelte pazifische Inselstaaten. Wenn man dann etwas in die Tiefe geht, stellt man schnell fest, dass diese Länder gar keine eigenen Münzprägestätten haben, sondern diese Stücke in privaten Prägebetrieben in der Schweiz oder Großbritannien anfertigen lassen. In wessen Auftrag und auf welcher rechtlichen Basis eigentlich? Die untergegangene DDR hatte ihre Silber-Gedenkprägungen, die zumeist nur der Devisenbeschaffung dienten, allerdings per Veröffentlichung im Gesetzblatt zu einer gewissen Legalisierung verholfen. Kurt Jaeger bezeichnete diese Stücke in einem seiner Kataloge deshalb spöttisch als ,Preismedaillen mit Wertangabe’.
Leider mischt Europa in diesem Bereich da kräftig mit. Man denke hier nur an die in Bruchteilen von Euro angegebenen Ausgaben Frankreichs, die dann in geringen Auflagen zu horrenden Preisen an Sammler abgegeben werden sollen. In meinen Augen sind das alles Pseudomünzen! Im anglo-amerikanschen Sprachraum verwendet man den beschönigenden Begriff ,Non-circulating legal tender’ (NCLT), was soviel wie ,Nicht zirkulierendes gesetzliches Zahlungsmittel’ bedeutet. Das hat dann den Anschein, es handle sich tatsächlich um Münzen und nicht um Medaillen, die ja bekanntermaßen ohne Wertangabe ediert werden. Wie ist Ihre Meinung dazu?“
Leserbriefe…