Autor: Dr. Manfred Miller
Die Münzen und Medaillen der Geistlichkeit (Teil 6)
Deutschland, Österreich und Schweiz sowie angrenzende Gebiete · Teil 6 Chur, Bistum Das römisch-katholische Bistum Chur (lat.: Dioecesis Curiensis ) liegt im Osten der Schweiz und umfasst die Kantone Graubünden und Schwyz , sowie provisorisch seit 1819 Uri, Glarus, Obwalden, Nidwalden und Zürich. Das Bistum entstand vermutlich im 4. Jahrhundert im Ter ritorium von Churrätien . Ein Bischof der Diözese Chur wurde erstmalig im Jahre 451/52 urkund lich erwähnt. Bekannt durch sein Testament wurde Bischof Tello im 8. Jahrhundert.
Der Bischof von Chur kontrollierte im Mittelalter als weltlicher Herrscher, als Fürstbischof des Heiligen Römischen Reiches, große Teile des heutigen Graubündens, Chiavenna, Bormio und den Vinschgau. Dabei stand er in ständigen Fehden, Kriegen und Rechtskonflikten mit seinen Ministerialen einerseits (Freiherren von Vaz, den Matsch, Sax-Misox, Werdenberg- Sargans u. a.) und konkurrierenden Landesherrschaften andererseits (Herzogtum Mailand, Grafschaft Tirol, Habsburger). Bereits im 14. Jahrhundert gingen die Grafschaften Chiavenna und Bormio an Mailand verloren. Auch der Vinschgau und das Unterengadin waren faktisch bereits in der Hand der Grafen von Tirol. Darauf schlossen sich die Untertanen des Bischofs, die so genannten „Gotteshausleute “, 1367 zum Gotteshausbund zusammen, um ihre Ent fremdung vom zerfallenden Fürstbistum zu verhindern. Der Gotteshausbund war bis 1798 Teil des Freistaates der „Drei Bünde“. Der Bischof von Chur gehörte als Reichsfürst dem ös ter reichischen Rei…