Autor: Daniel Brandhof
Die Münzprägung des Deutschen Ritterordens in Preußen (Teil 5)
Auch Fachliteratur, möglichst wissenschaftlich recherchiert und für eine langlebige Nutzung publiziert, sollte Teil der Basis einer jeden ernsthaften Münzsammlung sein. Wer hat das nicht schon einmal irgendwo gehört oder gelesen? So es Sammler gibt, die aus verschiedenen Motiven heraus prinzipiell keine Käufe bei Händlern tätigen, gibt es tatsächlich auch solche, die aus „finanziellen Gründen“ auf wichtige Standardwerke verzichten und einfach aus dem Bauch heraus für mitunter teures Geld zusammenkaufen, was von anderer – vermeintlich kompetenter – Seite mit der interessierenden Zuschreibung versehen ist.
Ein späteres böses Erwachen wird einkalkuliert oder wohl eher einfach ausgeblendet. Ein Beispiel aus der ebay-Praxis: Vor einigen Wochen wurde von einem Münz (Fach-!)Händler unter hochtrabenden Umschreibungen ein vermeintlicher Brakteat des Livländischen Ordens angeboten … und mit gut 80 Euro relativ hoch zugeschlagen. Da nach meiner Literatur allerdings von solcherlei Münzen kaum die Rede ist, von der abgebildeten Art schon gleich gar nichts bekannt ist, bat ich den Händler, mir doch eine Referenz aus der Literatur zu seinem Stück zu benennen. Die Antwort war mir, trotz der kleinen Hoffnung auf eine neue Erkenntnis, klar: Es gab keine! Denselben Typ Adlerpfennig kann man als aus einer Münzstätte im Brandenburgischen im Handel für etwa 20 (!) Euro bestellen1. Selbstverständlich sind nach meiner Erfahrung derlei unseriöse Machenschaften von Fachhändlern eher die Ausnahme, soll uns aber hier als Beispiel dienen und zur angemessenen Vorsicht auch bei Händlern mahnen.
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