Autor: Mag. Herfried E. Wagner
Die Münzprägung in Wien während der ungarischen Besetzung 1485-1490
Matthias I. Corvinus war – nach dem plötzlichen Tod von Ladislaus Postumus – am 24. Januar 1458 schon mit vierzehn Jahren zum König von Ungarn gewählt worden. Der hochgebildete Herrscher, ein Wegbereiter der Renaissance nicht nur in Ungarn, starb aber bereits im Alter von 47 Jahren. Er war beinahe während seiner ganzen Regierungszeit in kriegerische Auseinandersetzungen mit Nachbarländern verwickelt. Die Feindschaft mit Kaiser Friedrich III. führte schließlich dazu, daß Matthias 1482 in die Steiermark und nach Kärnten einfiel und Teile Niederösterreichs eroberte.
Nachdem er zuerst die Grenzfestung Hainburg eingenommen hatte, gerieten auch Bruck an der Leitha, der Kahlenberg und Korneuburg in seine Hände. Nach rund vier Monate währender Belagerung konnte er am 1. Juni 1485 siegreich in Wien einziehen, und schließlich mußte sich 1487 auch Wiener Neustadt ergeben. Friedrich III. hatte vor den Söldnern des ungarischen Königs schrittweise bis Linz zurückweichen müssen. In den folgenden Jahren lenkte Matthias von Wien aus sein ausgedehntes Reich, erlag aber bereits am 26. April 1490 unerwartet einem Schlaganfall. Die Ungarn mußten sich aus Österreich zurückziehen und das Land fi el wieder an Friedrich III.
Die Münzprägung in Wien während der ungarischen Besetzung 1485-1490…