Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Die österreichische Münzprägung unter Kaiser Ferdinand II. (1620-1637) Teil 1
1. Teil: Einführung und Katalog der Kippermünzen aus den Münzstätten im österreichischen Reichskreis* Nachdem die beiden Brüder des Kaisers Matthias schon früher auf ihren Anteil verzichtet hatten, beerbte Erzherzog Ferdinand von Innerösterreich seinen am 20. März 1619 verstorbenen Onkel. Durch die einstimmige Wahl zum römischen Kaiser am 28. August 1619 (Krönung am 9. September 1619) wurde er auch dessen Nachfolger im Deutschen Reich. Obwohl er noch zu Matthias’ Lebzeiten zum König von Böhmen gewählt und gekrönt worden war, rebellierten dort die Stände und erklärten ihn trotz der Bestätigung von religiösen Zugeständnissen seines Vorgängers für abgesetzt (19. August 1619). Da es Ferdinand verabsäumt hatte, noch vor dem Tode des Matthias in den beiden Österreich die Erbhuldigung entgegenzunehmen, wurde diese nun von den mehrheitlich protestantisch gesinnten Ständen, die sich der böhmischen Konföderation anschlossen, verweigert.
Eine böhmische Armee blockierte im Mai/Juni 1619 Wien, wo es am 5. Juni 1619 beim Kaiser in der Hofburg zur sog. Sturmpetition protestantischer Adeliger aus dem unterennsischen Österreich kam. Ferdinand ließ sich jedoch nicht einschüchtern und erhielt nach langwierigen Verhandlungen schließlich doch die Erbhuldigung der Stände von Österreich unter der Enns (13. Juli 1620). Diejenige der obderennsischen Stände kam deshalb nicht zustande, weil Ferdinand dieses Land als Sicherstellung für die Kriegskosten in baierische Pfandherrschaft abgetreten hatte; diese währte bis zum 5. Mai 1628.
Die österreichische Münzprägung unter Kaiser Ferdinand II. (1620-1637) Teil 1…