Autor: Dr. Frank Bubel
Domitians Ludi Saeculares des Jahres 88 n. Chr. in der zeitgenössischen Münzprägung
Als der Historiker Tacitus in seinen Annalen dazu kommt, die Ereignisse des Jahres 47. n. Chr. zu schildern, erklärt er, die Saekularfeiern des Kaisers Claudius, die in diesem Jahr stattfanden, nicht ausführlich darstellen zu wollen, da er dies schon in den zuvor erschienen Historien anlässlich der Ludi Saeculares Domitians getan habe. Leider ist uns diese Stelle des früheren Werks nicht mehr erhalten, was um so mehr zu bedauern ist, als Tacitus selbst im Jahre 88 n. Chr. das Priesteramt eines Quindecimvir sacris faciundis innehatte und somit an verantwortlicher Position an der Planung und Durchführung der Feierlichkeiten im Oktober dieses Jahres beteiligt war.
Das wertvolle literarische Zeugnis eines zeitgenössischen „Insiders“ fehlt also und neben einigen epigraphischen Testimonien gibt es im Wesentlichen nur den Bericht Phlegons von Tralleis, eines Freigelassenen Hadrians, also mehr also eine Generation später, und die des Censorinus aus dem dritten und des Zosimus gar aus dem fünften Jahrhundert.
Domitians Ludi Saeculares des Jahres 88 n. Chr. in der zeitgenössischen Münzprägung…