Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 12)
Die 61/2jährige Regierung Herzog Ottos hat uns aus Nabburg etwa halb so viele Münzen hinterlassen wie aus Regensburg: zur Zeit sind 129 Nabburger greifbar. Wenn man jedoch die Stempelzahlen vergleicht, ergibt sich ein anderes Bild: Hochgerechnete Oberstempel in Nabburg 43 (Unterstempel 27), in Regensburg 63 (Unterstempel 35). Demnach scheint das Prägevolumen von Nabburg mit ca. 2/3 dessen von Regensburg gleichgeblieben zu sein, aber die Materialüberlieferung ist geringer: der Sättigungsgrad (= Anteil der Münzen aus zumindest 5fach belegten Oberstempeln) beträgt nur 52% gegenüber 74% in Regensburg (vgl. mt 7-8/2003, S.139) und auch gegenüber den 62% der Vorgängerregierung (vgl. mt 2/2002, S.132). Zum Vergleich wird hier zur statistischen Tabelle der Stempelbelegung noch diejenige der Vorgängerregierung gebracht, bei welcher die Zahlen beider Varianten zusammengezählt sind1.
Gemäß der Hochrechnung sollten wir bereits 91% der zum Einsatz gekommenen Oberstempel kennen, das Auftauchen von vier Ober- und einem Unterstempel wäre noch zu erwarten. Das Verhältnis zwischen Unter- und Oberstempel beträgt 1:1,6. Seit dem Stempelcorpus-Beitrag im Jahrb. f. Num. und Geldgesch. 1983 gab es einen Materialzuwachs von 32 Exemplaren (+33%), wodurch 4 neue Oberstempel (+10%) und 2 neue Unterstempel (+8%) bekannt wurden.
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 12)…