Autor: Helmut Caspar
Kurschwert und Rautenkrone
Sammler und Forscher können sich auf die Wiedereröffnung des Münzkabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden freuen. Die von der Antike bis zur Gegenwart reichende Exposition wird demnächst im wieder aufgebauten Dresdner Schloss eröffnet und konkurriert dann mit dem Grünen Gewölbe, der Rüstkammer, der Gemäldegalerie, der Porzellansammlung und weiteren hochkarätigen Ausstellungen. Wer sich für sächsische Münzen und Medaillen interessiert, lernt bei einem Besuch viele numismatische Kostbarkeiten kennen, denn das Dresdner Münzkabinett besitzt die wohl beste und umfangreichste Kollektion dieser Art, ergänzt durch Geldscheine, Orden und Ehrenzeichen sowie Münzwerkzeuge, die in sächsischen Prägestätten verwendet wurden. Sachsen hatte gegenüber vielen anderen deutschen Regionen den großen Vorteil, dass es im Erzgebirge mit reichen Lagerstätten gesegnet war, deren Ausbeute sich profitabel in klingende Münze verwandeln ließ.
Das machte die Kurfürsten zu reichen und einflussreichen Leuten. Sie konnten es sich erlauben, prächtige Burgen, Schlösser und Festungen zu erbauen, kostbare Juwelen-, Gemälde- und Skulpturensammlungen anzulegen und ein Heer von Höflingen und Mätressen zu unterhalten. Ihre Soldaten mussten auf deutschen und europäischen Kriegsschauplätzen zum Ruhme des Hauses Wettin kämpfen, und viele ließen dabei ihr Leben.
Kurschwert und Rautenkrone…