Autor: Helmut Caspar
Noch ist Polen nicht verloren
Polens über tausendjährige Geschichte war von einem ständigen Auf und Ab gekennzeichnet. Großer territorialer Ausdehnung bis hinein in das heutige Russland und eine beherrschende Stellung im Ostseeraum sowie kulturellen Höhenflügen im Mittelalter und der Renaissance folgten Niedergang, Chaos und Abhängigkeit von fremden Mächten sowie Ende des 18. Jahrhunderts die Zerschlagung des Staates durch die drei Polnischen Teilungen.
Erst 1918 erlangte unser Nachbarland seine Souveränität, die es 21 Jahre später zu Beginn des Zweiten Weltkriegs an das durch die in einem „Nichtangriffspakt“ verbundenen Diktatoren Hitler und Stalin verlor. Kenntlich ist die wechselvolle Geschichte an großartigen Bauwerken und Leistungen bedeutender Künstler und Gelehrter, aber auch an Münzen und Medaillen. Polens Münzgeschichte spiegelt plastisch die Rolle des Landes im Konzert der europäischen Mächte. Wurden im 10. Jahrhundert und danach bescheidene Denare und Pfennige mit Adlern und Fürstenköpfen hergestellt, so ging man im hohen Mittelalter zu Goldgulden und silbernen Groschen über, ab dem 16. Jahrhundert auch zu Dukaten und Talern. Bestandteil des königlichen Wappens war der weiße polnische Adler und ein mit dem Schwert bewaffneter Reiter, der für Litauen steht.
Noch ist Polen nicht verloren…