Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Numismatisches zum 100. Todestag des Kaisers Menelik II. von Äthiopien (1889-1913)
Menelik II., durch dessen Imperialismus das neuäthiopische Reich am Ende des 19. Jahrhunderts Gestalt angenommen hat, gilt als der große Öffner und zugleich Bewahrer seines Landes vor dem europäischen Kolonialismus. Die Abwehr der italienischen Ambitionen im Krieg von 1896 brachte ihm internationale Anerkennung. Daß er sich nach außen wie nach innen behaupten konnte, verdankte er durchaus auch seinen (keineswegs uneigennützigen) ausländischen Beratern, die ihn mit den Errungenschaften der damaligen westlichen Zivilisation bekannt machten.
Es waren dies vor allen der Schweizer Maschinenbauingenieur Alfred Ilg (1854-1916)1 und der aus Rumänien gebürtige Franzose Leon Chefneux (1853-1927)2. Ilg war 1878 ins Land und an den Hof Meneliks gekommen, als dieser noch nicht Kaiser (negus negest = König der Könige), sondern vorerst nur König (negus) von Schoa war (seit 1865). Bis zu seiner endgültigen Rückkehr nach Europa und Resignation im Jahre 1907 war Ilg der einflußreichste europäische Berater Meneliks, ab 1897 mit dem Titel eines Staatsrates quasi Außenminister.
Numismatisches zum 100. Todestag des Kaisers Menelik II. von Äthiopien (1889-1913)…