Autor: Dr. Wendelin Kellner
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 11-2)
Neben den Divo-Claudio-Münzen von Rom und ihren Nachprägungen gibt es noch einen bunten Reigen von anderen Prägungen auf den Namen des verehrten Kaisers und von verwandten Geprägen. Auffällig ist, dass die Zahl der römischen Divo-Prägungen in Funden wie im Handel bei weitem das übersteigen, was für die Gedenkprägung eines verstorbenen Kaisers zu erwarten war. Vieles spricht, wie schon erklärt, für eine private Zusatzprägung. Die Menge der Prägungen aus Mailand, Siscia und Cyzicus dagegen entspricht recht genau dem, was von der Münzprägung des nur kurz regierenden Kaiser-Bruders Quintillus zu erwarten war. Die Divo-Prägungen aus Mailand sind zu erkennen an der Namensform auf dem Avers und den Offizinszeichen im Abschnitt des Revers.
Von den zwei Stücken, die ich zeigen kann, hat das erste (Abb. 1) auf dem Avers das Kaiserhaupt mit Strahlenkrone und einem Band nach vorne. Die Legende [DIV]O CLAVDIO GOTHICO. Hier und wohl nur hier ist der Siegestitel, den Claudius für die Abwehr des für das Reich so gefährlichen Goteneinfalls im Jahr 269 erhalten hatte, erwähnt. Der Revers zeigt den Altar mit Hörnern und Flamme, in die 4 mit Doppellinien gezeichneten Felder, welche die Vorderseite des Altars schmücken, ist (für Mailand charakteristisch) je eine Kugel gezeichnet. Im Abschnitt ein T für die 3. Offizin. Das zweite Stück (Abb. 2) hat beide Bänder der Krone nach hinten gelegt, sonst ist es ähnlich.
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 11-2)…