Autor: Artur und Robert Lehmann
Vom Lesen mittelalterlicher Münzen (3)
Mit über 100.000 Münztypen stellt der faszinierende Orient das größte und zugleich anspruchsvollste Sammelgebiet für den Durchschnittssammler dar. Das Lesen mittelalterlicher Münzlegenden aus dem Orient bedarf einer Einarbeitung, zu welcher dieser Beitrag motivieren soll. Grundkenntnisse in den orientalischen Sprachen sind dabei fürs erste noch nicht notwendig, einige Grundkenntnisse reichen aus, um für den Anfang die wichtigsten Typen auseinanderhalten zu können.
Da die Entzifferung des Datums für eine Einordnung der frühen islamischen Münzen am wichtigsten ist, wollen wir als leichten Einstieg damit beginnen. Interesse lohnt sich, denn in kaum einem anderen Sammelgebiet gibt es so viele unbekannte Münzen und solch günstige Raritäten, welche eine Wertsteigerung versprechen. Da die Sammlerschaft noch überschaubar ist, kommen die meisten Sammler leicht und günstig an die wichtigsten Typen und gelegentlich auch Raritäten. Wenn man als Europäer das erste Mal eine alte islamische Münze in die Hand nimmt, ist man auf den ersten Blick vielleicht geneigt, sie als langweilig und eintönig anzusehen, da sie lediglich aus „unverständlichem Gekritzel“ zu bestehen scheint. Doch wenn man sich erst Zeit für eine nähere Betrachtung nimmt, entdeckt man plötzlich die Schönheit und den Zauber orientalischer Ornamentik, die in so einer Münze wohnen. Die Faszination „arabische Numismatik“ muss kein Buch mit sieben Siegeln sein, wenn man erst den Z…