Die letzten Jahre von Trajans Regierungszeit entsprachen nicht mehr ganz dem Glanz seiner früheren Erfolge. Nachdem er gegen die Parther in den Krieg zog und anfänglich noch Erfolge feiern konnte, drehte sich das Kriegsglück schon bald wieder. Die fortschreitende Krankheit Trajans verstärkte diese Probleme noch. Ein Problem ergab sich, da Trajan auch im höheren Alter und mit seiner Krankheit noch keinen Nachfolger ernannt hatte und daran konnten auch mindestens zwei Schlaganfälle nichts ändern. Hadrian war zwar schon durch diverse Positionen der naheliegendste Nachfolger und war auch schon in die Familie eingeheiratet, doch eine Adoption blieb stets aus. Als Trajan dann im August 117 n. Chr. verstarb war das Problem noch immer nicht gelöst. Somit beschloss Trajans Umfeld – seine Frau Plotina und der Prätorianerpräfekt Attianus – zusammen mit Hadrian die Adoption noch posthum in die Wege zu leiten. Dazu wurde Trajans Tod noch wenige Tage verheimlicht und Hadrian in Trajans Namen adoptiert. Als dies geschehen war, wurde auch sein Tod publik gemacht und nur kurze Zeit darauf wurde Hadrian vom Heer in Syrien zum Kaiser ausgerufen. Ein Teil dieser Legitimation und Adoption war dann auch die Prägung von Aurei, die Hadrian als HADRIANO TRAIANO CAESARI nennen und ihn damit zum Nachfolger erklären. Es ist nicht auszuschließen, dass dafür auch ein älterer Aversstempel Trajans verwendet wurde, da diese Legende der letzten Phase entspricht und noch auf dem Revers fortgesetzt werden sollte.
Diese suspekten Umstände erregten schon damals Misstrauen. Sowohl Trajan als auch Hadrian waren wegen des Partherfeldzuges schon seit mehreren Jahren nicht mehr in Rom gewesen. Und es zeigte sich auch, dass die Anerkennung und Legitimation Hadrians als neuer Herrscher noch viele weitere Schritte benötigte.
Aureo & Calicó S.L., Imagines Imperatorum (2012), Los 99. (Zuschlag: 70.000€).