Autor: Daniel Brandhof
Die Münzprägung des Deutschen Ritterordens in Preußen (Teil 2)
Nachdem in der Juniausgabe der „Money Trend“ mein Überblick über die Pfennigprägungen des Deutschen Ordens, mit Schwerpunkt der Prägungen bis etwa zur Münzreform Wynrichs von Kniprode um 1375, veröffentlicht wurde, möchte ich nun einen Einblick in die Münzprägung ab dem o.g. Zeitpunkt geben. Dabei war es mir ein besonderes Anliegen, nicht nur aus Standardwerken zu zitieren oder zusammenfassend zu schreiben, sondern auch wieder eigene Erkenntnisse – die ersteren ergänzend – einfließen zu lassen. Wie schon im ersten Teil dieser Abhandlung angedeutet, ging die allgemeine Zerrüttung des Münzwesens durch die kaiserliche Schwäche im 13. Jh. auch am Ordensgebiet nicht spurlos vorüber.
Die straffe Organisation des Ritterordens unterband aber die Entstehung vieler Münzstätten mit verschiedenen, sich ständig verschlechternden Münzfüßen. Der Kölner Denar bildete hier noch weitgehend als stabile Währung den „Fels in der Brandung“ und somit die Grundlage für einen soliden Ordenspfennig, der sich verstärkende Handel aber die Grundlage für eine Währungspolitik überhaupt. Trotz der Wirren des 14. Jh. mit dem Beginn des 100jährigen Krieges zwischen Frankreich und England im Jahre 1339, dem Ausbruch der verheerenden Pestepidemien in Europa um die Mitte des Jahrhunderts und den allg. Konflikten um Macht und Einfluß der einzelnen Herrschaften, kam insbesondere die Deutsche Hanse als lockerer Verbund überregional Handel treibender Städte zu ihrer Blüte. Erstmals in einem Londoner Dokument des Jahres 1282 als „Kaufleute von der Hanse von Alemannien“ bezeichnet, war mit dieser Vereinigung nach dem weitestgehenden Abschluß der Ostkolonisation am südöstlichen Ost…