Autor: Dr. Wendelin Kellner
Die Münzstätte Alexandria in Ägypten (Teil 8)
Isis, in Ägypten verehrt als Gottheit des vom Nil befruchteten Landes, wurde für die Griechen und Römer zur ägyptischen Göttin schlechthin. In der Kaiserzeit galt sie auch als Herrin des Meeres. Als Göttin der Seefahrt war sie Isis Pharia. Deren Name verweist auf ein Heiligtum der dem Hafen von Alexandria vorgelagerten, durch ihren Leuchtturm berühmten Insel Pharos. Auf dem Tetradrachmon des Antoninus Pius (Abb. 1) steht Isis auf einem Schiff. Sie hält mit den Händen und dem linkem Fuß ein Segel mit einem kleinen Bild der Schlange Pareia, dazu in der Rechten ein Sistrum. Der Ton des Sistrum war wohl ähnlich dem Geräusch des Sturms in den Schiffsmasten. Auf dem Haupt hat sie eine Krone aus Hörnern und Federn. Das gebauschte Obergewand erinnert daran, dass „auf ihren Wink die Winde pfeifen“ (Apuleius, Met. 11,25). Als Patronin der Seefahrer war sie auch zuständig für die gute Überfahrt der in Rom sehnsüchtig erwarteten Getreideflotte.
Das Datum ist L und ΕΝΔΕ−ΚΑΤΟΥ (Jahr 11= 147/148 n. Chr.). Auf dem Avers ist die drapierte und gepanzerte Büste halb vom Rücken gesehen und (wie bei allen folgenden Stücken) mit Lorbeerkranz nach rechts. Die Umschrift ist: ΑΥΤ Κ Τ ΑΙΛ ΑΔΡ − ΑΝΤωΝΕΙΝΟΣ Σ− ΕΒ ΕΥΣ.
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