Autor: Univ.-Lekt.Lic.Dr.Dr Günther E. Thüry
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 6)
Das Thema der letzten Folge unserer Artikelserie waren Münzopfer, die antike Reisende beim Überqueren eines Flusses dargebracht hatten. Als eine Art von „sakraler Mautgebühr“ wurden diese Geldstücke den Gewässergottheiten geopfert und im Umkreis von Brücken oder Furten ins Wasser geworfen. Aber Reisende sind keineswegs die einzigen gewesen, die an Gewässern opferten. Gewässer waren überhaupt sakrale Orte und so ein Ziel auch regelrechter Wallfahrten. Um zunächst noch einmal beim Thema der Flussübergänge zu bleiben, sind dort zwar die Münzen, deren Vorkommen sich auf den Bereich der Übergänge konzentriert, in ihrer Masse gewiss Votivgaben von Reisenden gewesen.
Obwohl das nicht ausdrücklich bezeugt ist, könnten aber auch Gläubige, die nicht auf der Durchreise waren, den Flussgöttern mitunter Münzen geopfert haben. Münzfunde an Brücken könnten so auch Pilgeropfer mit umfassen, die von der Brücke aus ins Wasser geworfen wurden.
Götter, Geld und die Gelehrten (Teil 6)…