Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 10)
Im Nachhang zu der großen Ausstellung des Hauses der bayerischen Geschichte anläßlich des 1000jährigen Jubiläums der Erhebung des Hl. Heinrich zum deutschen König, die vom 9. Juli bis 20. Oktober 2002 in Bamberg zu sehen war (vgl. mt 7-8/2002, 12-13)1, soll eine kleine baierische Münzgruppe aus seiner Königszeit untersucht werden, die bislang rätselhaft geblieben ist. Damit wird zugleich ein Teilchen der Artikelfolge zur altbaierischen Münz- und Geldgeschichte vorweggenommen. Heinrich, aus dem Königshause der Ludolfinger, war im Jahre 995 seinem gleichnamigen Vater in der baierischen Herzogswürde gefolgt (als Herzog wird er in der modernen Historiographie Heinrich IV. genannt) und seit ca. 999 in kinderloser Ehe mit Kunigunde von Lützelburg (Luxemburg) verheiratet.
Diese war keine Landesfremde, denn ihre Mutter Hedwig stammte aus dem mächtigen, im baierischen Nordgau begüterten Geschlecht der (älteren) Babenberger. Im Jahre 1002 wurde Heinrich nach dem Tode Kaiser Ottos III., seines Vetters, zum König gewählt und am 7. Juni gekrönt, ebenso Kunigunde am 10. August, womit sie die Mitgewähre am Reich hatte (consors regni). König Heinrich II. hatte dem Onkel (Mutterbruder) seiner Frau, dem Markgrafen Heinrich von Schweinfurt, Hoffnungen auf das baierische Herzogtum gemacht, das er aber (nachdem er diesen enttäuscht und so zu einer Revolte getrieben hatte) im Jahre 1004 einem gleichnamigen Bruder Kunigundens (Herzog Heinrich V., mit dem Beinamen d. Lützelburger) gab.
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