Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 30)
Nabburg Hier scheint es zu einer kurzen Prägetätigkeit gekommen zu sein, die an einen älteren Münztyp anknüpft: er zeigt das Königsbild Heinrichs II., aber ohne dessen Namensnennung (MR 33) und könnte eventuell mit seiner Königin, Kunigunde, in Verbindung gebracht werden (vgl. mt 11/2002, S.116-118). Eine fortgesetzte Ausmünzung unter ihrem Bruder, Herzog Heinrich V. und mit dessen Münztyp, ist in Nabburg ab 1018 nicht auszuschließen, aber diese dürfte sich unter den stärker verballhornten Regensburgern verstecken (vgl. mt 5/2015, S.178f).
Nach dem Tod des Herzogs (Feb.1026) ist Nabburg vielleicht von Kaiser Konrad II. wieder an Kunigunde in Zuge der Witwenversorgung, d.h. für ihre weitere Lebenszeit († März 1033) rückübertragen worden1. Der fragliche Münztyp (MR 39) hat ebenfalls keine Legende zu Seiten der Königsbüste im Avers, aber im Revers den Kreuzschild mit C-R-V-X in den Winkeln, wie er in Augsburg ab 1025 für Konrad II. (MR 148, mt 10/2016) und in Regensburg ab 1033 für Heinrich III. (MR 38, mt 7-8/2016) verwendet wurde, und eine ähnlich verballhornte Reverslegende wie zu Zeiten Heinrichs II.
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