Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Kaiser Phocas (602-610) Teil 1
Als die Rebellen am 23. November 602 unter der Führung eines obskuren Unteroffiziers (Kentarchos) mit Namen Phocas nach Constantinopolis vordrangen, boten sie zunächst dem Thronfolger Theodosius und dann dessen Schwiegervater Germanus, der zugleich ein Schwager des Mauricius war, die Krone an. Für beide kam eine Annahme, schon aus Loyalität zu Mauricius, nicht in Frage und so wurde Phocas vom hauptstädtischen Pöbel zum Kaiser gemacht. Die Krönung fand allsogleich statt, Tags darauf auch die seiner Frau Leontia, die somit den Augusta-Titel führte. Mauricius, dessen Flucht mißlang, wurde wenige Tage später, am 27. November, ermordet.
Seine Söhne, auch Theodosius, traf das selbe Schicksal, doch entstand das Gerücht, er wäre entkommen. Die weiblichen Mitglieder der Kaiserfamilie und Germanus konnten sich in Klöster zurückziehen, wurden aber im Zuge der Niederschlagung eines Komplotts gegen Phocas, wahrscheinlich im Jahre 605, hingerichtet. So war die durch Justinus I. begründete Dynastie ausgerottet.
Kaiser Phocas (602-610) Teil 1…