Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Kaiser Phocas (602-610) Teil 2
Der unveränderte Münzfuß der Kupferprägungen begünstigte das sich immer mehr einschleichende Überprägungsverfahren. Nichtsdestoweniger bekamen sie auf Wunsch des Kaisers neue Münzbilder. Dafür wurde schließlich das Vorbild des Tiberius II. maßgebend: zunächst nur im Revers, wo die Wertzahlen als m, xx, x, u erscheinen, weshalb die Halbfolles wiederum undatiert sind.
Bis ins Jahr 2 ist der Avers der Folles (MIB 60, 68, 75) und Halbfolles (MIB 64, 71, 78) zweifigurig und zeigt das Kaiserpaar Phocas und Leontia (die in der Umschrift nicht genannt wird), aber nicht wie unter Justinus II. thronend, sondern stehend, ähnlich den Chersonneser Aversen des Mauricius (vgl. daselbst MIB 157 und 160). Solche Prägungen mögen den Soldaten des Phocas von der Donaufront geläufig gewesen sein1.
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