Autor: Dr. Wendelin Kellner
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 31)
Es ist schon erstaunlich, dass Geld so klein werden kann wie das des späten Weströmischen Reiches. Es gab um die Mitte des 5. Jahrhunderts in West- und Ostrom noch Kaiser, die den Staat repräsentierten und für die Oberschicht ordentliche Gold- und Silbermünzen prägen ließen, aber das einfache Volk, musste sich mit verwilderten kleinen und kleinsten Münzen (Minimi) behelfen. Aus der Münzstätte Rom zeige ich einige Stücke auf den Namen des im Westen von 425-450 regierenden Valentinian III. Seine „Regierung“ begann er als Kinderkaiser; geboren 419, wurde er schon mit 6 Jahren Nachfolger seines Vaters. Von den Kleinbronzen aus der Münzstätte Rom zeigt Abb. 1 eine drapierte Büste mit Diadem, Legende: [D] N VALEN[TINI]ANVS P F AVG: Revers: Victoria nach links, VICTOR-IA AV[GG], Im Feld links: Q, im Abschnitt R[M]. Abb. 2 ähnlich, aber vom Kaisertitel ist …]NINVS P F A[V]G zu lesen, es fehlt also ein A. Im Feld rechts P, links Stern. Die Stücke sind keine „Siegesprägungen“, es sind eher Zeichen von bescheidener Hoffnung. Die andrängenden Völker plünderten Gegend um Gegend, Stadt um Stadt.
Gegen sie konnten die Kaiser in Ermangelung eigener Soldaten nur noch auf gotische und sogar hunnische Krieger und ihre „Siegeskraft“ zurückgreifen. Abb. 3 zeigt ein relativ junges Gesicht und eine ungebrochene aber etwas fehlerhafte Averslegende: D N VALETINIANVS P F [AVG] (das erste N fehlt). Revers mit Offi zinszeichen oben: [VO]T / Q / PVB. Tor mit 2 Türmen. (Im Abschnitt vielleicht R M). Abb. 4 ist ähnlich, hat die Averslegende: D N VALEN[TINIA]NVS P F AV[ ], im Revers VOT / Q / PVB (also mit 2 Punkten, „with pellets: RIC p. 377= var. B), keine Tortürme, im Abschnitt R M. Abb. 5 könnte den im RIC unter Nr. 2141 beschriebenen Typ ergänzen.
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 31)…