Autor: Dr. Wendelin Kellner
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 7)
Zu Anfang des Jahres 235 waren die Römer froh, einen tüchtigen Offizier als Kaiser zu bekommen: Iulius Verus Maximinus, genannt Thrax, den Thraker. Auf einem Denar des Jahres 236 (Abb. 1) verspricht der Kaiser den Göttern schon Dankopfer für ein 10-Jahres-Jubiläum. Tatsächlich dauerte es gerade drei Jahre bis er von unzufriedenen Soldaten umgebracht wurde. Der Avers der Münze: IMP MAXIMIANVS PIVS AVG; die drapierte und gepanzerte Büste mit dem Lorbeerkranz ist halb vom Rücken gesehen. Auf dem Revers steht die Inschrift VOTIS / DECENNA/LIBVS in einem Kranz.
Die Prägung ist eine Sonderprägung: unter den 1716 Maximinus- Münzen des Fundes von Rèka Devnia fand sich nur ein Exemplar, unter den anderen großen Funden gar keines (cf. BMC VI, p. 88). Sie gibt ein gutes stadtrömisches Portrait des Kaisers. Man hat ihn später für einen „Halbbarbaren“ erklärt, der nur auf Grund seiner ungeheueren Körpergröße und Kräfte vom Hirten zum Legionspräfekten aufgestiegen sei. Aber das sind Aussagen aus dem Kreis der entmachteten Senatoren. Groß wird er gewesen sein, die (späteren) Münzen deuten das durch einen gewaltigen Unterkiefer an, aber die Größe von 8 Fuß plus einen Finger (das wären 2,39 m) verdankt er sicher dem Vergleich mit Herkules, der 8 Fuß groß gewesen sein soll.
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 7)…