Autor: Dr. Wendelin Kellner
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 8)
Unter Marcus Aemilius Aemilianus, der nur von etwa Mitte Juli bis Mitte September 253 regierte, war die Münzprägung noch einigermaßen in Ordnung. Erst unter Gallienus kann man eine erste, von der Stadt Rom ausgehende, größere Welle irregulärer Prägungen beobachten. Der Antoninian (Abb. 1) ist eine Anfangsprägung. Der Name: IMP AEMILIANUS PIVS FEL AVG, die Büste mit Strahlenkrone drapiert und gepanzert halb vom Rücken gesehen. Das Portrait ähnelt noch dem des Trebonianus Gallus. Der Revers hat die Legende DIANE VICTRICI. Im RIC IV, 3 p. 194 ist nur DIANAE VICTRI und eine Variante mit dem Avers der Group II mit DIANE VICTRI verzeichnet. Hier haben wir noch die vollständigere Legende vor uns. Das E statt AE für die Diana war wohl Umgangssprache, auf Inschriften eine solche Schreibweise häufig bezeugt. Die nach links stehende „siegreiche Diana“ dürfte nach RIC IV,2,192 eine der Gottheiten der illyrischen Truppen unter römischem Namen sein.
Auch der Antoninian (Abb. 2) des C. Publius Licinius Valerianus (Kaiser 253-260) gehört an den Anfang von dessen Prägung. Anders lässt sich das seltsame Portrait kaum erklären. Es hat anscheinend Züge des Kaisersohnes und Mitkaisers Publius Liciniuus Egnatius Gallienus, den man in Rom besser kannte als seinen Vater, der noch bei den Truppen in Rätien war. Die Legende: IMP C P LIC VALERIANVS AVG.
Ungewöhnliche und irreguläre Römermünzen (Teil 8)…