Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 23)
Augsburg hatte für den Deutschen König seit 952 als Versammlungsort von Hof- bzw. Fürstentagen sowie als Ausgangspunkt von Italienzügen (so unter Heinrich II. in den Jahren 1004, 1013 und 1021) eine große Bedeutung. Seit es in dieser Stadt eine Münzstätte gab, war sie den Bischöfen überlassen worden: 951/52 durch König Otto I. an den Hl. Bischof Ulrich, mit dem die Augsburger Münzreihe nach baierischem Schlag begann1.
Erst König Heinrich II. hat, wie es scheint ab 1009, (daneben) auch eine königliche Prägetätigkeit (auf Dauer) etabliert, was im Zuge einer Neuordnung der südostdeutschen (baierischen) Münzprägung zu sehen sein dürfte; diese ist anscheinend durch die Absetzung des baierischen Herzogs Heinrich V. ausgelöst worden2. Damals war Bruno, des Königs jüngerer Bruder, Bischof von Augsburg; der König hatte ihn im Jahre 1006 dort eingesetzt, nachdem er dessen Erwartungen auf das baierische Herzogtum nicht erfüllt hatte. Nach Ausweis der Münzfunde, scheint die königliche Prägetätigkeit zunächst eine gewisse Einschränkung für die bischöfliche bedeutet zu haben3.
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 23)…