Autor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn
Grundzüge der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (Teil 24)
König Heinrich II. kam im Dezember 1009 nach Salzburg, war bei der Weihe des von ihm finanzierten Neubaus der Klosterkirche am Nonnberg zugegegen und feierte die Weihnachtspfalz 1009 bei Bischof Hartwig1, mit dem er weitläufig verwandt war2. Vielleicht war dies die günstige Gelegenheit der Königsnähe, die der Bischof zur Erlangung eines königlichen Gnadenerweises nutzen konnte, durch den er einen Anteil an der Prägetätigkeit der Salzburger Münzstätte eingeräumt bekam.
Allerdings: während die königlichen Münzen in den beiden frühen Funden Saaz und Everlöv vorkommen3, gibt es für die (anscheinend zumindest ebenso häufigen) bischöflichen Münzen nur 1 Beleg im Fd. von Everlöv (dort gegenüber 8 Münzen mit königlichen Reversen der Varianten MR 90 und MR 91, dazu 1 verwilderter). Gegen eine Annahme, daß Heinrich dem Bischof nach einiger Zeit die Salzburger Münze ganz überlassen hätte, spricht jedoch der Umstand, daß sich die zweigleisige Prägetätigkeit daselbst nach 1018 (für Hartwig und Herzog Heinrich V.) fortsetzt.
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